Deep Blue

Nach einem Boot wie der „Deep Blue“ habe ich nach dem Sommer 2005 intensiv gesucht.

&nbsp Bootsaufteilung Ostsee1

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  

 

 

 

 

Es sollte ein sicheres Boot sein, das ich auch im Rentenalter noch gut segeln kann, das meiner Partnerin das Gefühl der Sicherheit gibt undn das ich mir leisten kann.

Meine Vorstellungen schwankten zwischen einem Stahl- oder GFK-Bau, zwischen 10 und 12 m.

Als ich die „Deep Blue“ in Emden fand, wusste ich, das ist das Boot, das ich gesucht habe: Eine Ketsch mit Mittelplicht (kann man geborgener reisen?), 11,50 m lang, 3,20 m breit, 1,50 m Tiefgang, 7,5 t, Volvo Penta 2003 T, 32 PS. Unter Deck kommt man auch in die Achterkabine, unserem Schlafplatz.

Der Bootskörper der Deep Blue wurde 1978 am Bodensee in Serie gefertigt. An der Nordsee wurde der Freibord mit Sperrholz um 0,4 m erhöht, ein Stabdeck verlegt, der Innenausbau vorgenommen und das Boot als Ketsch gerickt.

So segelte es vor uns trocken auf der Nordsee bis in die Schottischen Gewässer.

Leisten konnte ich mir das Boot, weil es stark reparaturbedürftig war. Die tragenden Schotten waren durch eingedrungenes Wasser so angefault, dass die Stabilität gefährdet war. Die Reparatur musste am Standort, in einer Bootshalle in Emden durchgeführt werden.

Mit meinem Sohn Ole (Bootsbauer) und zwei befreundeten „begnadeten“ Handwerkern haben wir das Projekt Anfang 2006 in Angriff genommen,

Anfang Mai konnten wir das Boot schon von Emden nach Rostock überführen.

Mein Reparaturteam war Klasse! Alle sind oder waren selbst Segler.

Ole ist gelernter Bootsbauer, ein geschickter Handwerker, hatte schon viele alte Holzschiffe selbständig saniert.

Jetzt fährt er als Schiffsoffizier auf einem Kreuzliner.

 

Walter Valentin ist Spezialist für alle Schlosser- und Elektroarbeiten und kennt sich bestens mit Elektronik aus.

Fehlen Teile, dreht er sie einfach selbst. Er lebt seit seiner Marinezeit auf Schiffen, jetzt auf einem Schlepper in Lübeck.

Lars Brüning arbeitet mit vielen Ideen und Geschick als selbständiger Bauunternehmer vorzugsweise im Innenausbau.

Er steuerte das „grobe Werkzeug“ (Kreissäge, Baustellenheizung und –beleuchtung etc.) bei, lieferte passgenaue

Holzteile und Harz „just in time“, ein Profi.

Ich stand meist im Weg, sorgte für Material und das leibliche Wohl.

Das Team war ein Beispiel für Selbstorganisation. Wir besprachen am Anfang, wie wir die Reparatur angehen wollten, jeder machte Vorschläge und dabei zeigten sich die spezifischen Kompetenzen, woraus sich ohne Worte die Arbeitsteilung ergab.

Wir wurden schneller und mit weniger Aufwand fertig, als gedacht.

Noch holen und belegen wir die Fallen an den Masten, haben eine mechanische Ankerwinsch und keine Rollanlagen.

Wir können es uns also (mit zunehmendem Alter) noch um Einiges einfacher machen.

Elektronik ist wenig an Bord (GPS, Funke, Tiefenmesser, seit diesem Jahr ein kleiner Plotter, wenig genutzt).

 

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